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Sind Vorbehalte gegenüber Keramikimplantaten heute noch berechtigt?

 

Untersuchungen und Auswertungen über den Einsatz von zweiteiligen Keramikimplantaten aus Zirkondioxid sind bisher selten zu finden. Im Zeitraum von 04/ 2013 bis 10/ 2021 wurden in unserer Überweiserpraxis 580 zweiteilige Keramikimplantate bei 286 Patienten gesetzt (Überlebensrate 97,76%). Die prothetischen Versorgungen erfolgten ausschließlich von den überweisenden Kollegen.

Von September 2017 bis Oktober 2021 inkorporierte ich 410 Keramikimplantate eines einheitlichen Implantattyps bei 208 Patienten.

Die Überlebensrate beträgt 98,05%. Zwei Implantatverluste traten vor und sechs nach der prothetischen Versorgung auf.

Alle wichtigen Daten wurden in einer speziell entwickelten Datenbank zusammengefasst. So wurden neben den üblichen Angaben (Patientenzahl, Geschlecht, metrische Angaben der verwendeten Implantate, Verteilung auf OK/ UK, Einheilzeiten) u.a. auch die Gründe für die Wahl der Keramikimplantate, Art der prothetischen Versorgung und Auswirkungen von zusätzlichen Augmentationen auf die Knochenanlagerung in einem bestimmten Zeitraum untersucht und erfasst.

Bei 224 Patienten fanden bisher klinische Nachuntersuchungen statt.

Dabei wurde vorab eine mündliche Befragung über Akzeptanz der Keramikimplantate und evtl. Beschwerden vorgenommen. Außerdem bestimmten wir den BOP nach parodontologischen Richtlinien. Röntgenologische Untersuchungen zur Bestimmung des Knochenverhaltens an den Keramikimplantaten wurden mit der standardisierten Rechtwinkeltechnik und nachfolgender Auswertung mit der DBSWIN Imaging Software unter Zustimmung der Patienten in den Zeiträumen 6/12/24 Monaten vorgenommen.

Die klinischen Ergebnisse zeigen eine hohe Zufriedenheit der Patienten.

Die BOP Untersuchungen ergaben in den unterschiedlichen Untersuchungszeiträumen eine deutlich abnehmende Tendenz und zwar von anfänglich 13 positiven Befunden (Untersuchungszeitraum 6 Monate) auf keinerlei Auffälligkeiten nach 24 Monaten.

Die röntgenologischen Ergebnisse zeigen, dass wir sehr geringe Knochenverlustraten haben, die sich im OK und UK unterscheiden. Außerdem sind die Knochenverlustraten bei Keramikimplantaten ohne Knochenaufbau höher als bei Keramikimplantaten mit Knochenaufbaumaßnahmen.

Aufgrund der Ergebnisse und der eigenen klinischen Erfahrung haben die heutigen Keramikimplantate, bei Beachtung der Besonderheiten des Materials Keramik und deren Handhabung, durchaus eine klinische Berechtigung neben den Titanimplantaten. Dennoch sollten die Indikationsstellungen beachtet und der Umgang „mit dem etwas anderem Material“ vor dem klinischen Einsatz erlernt werden, um Misserfolge zu vermeiden.

Weitere Informationen findest du auf der Website

Dr. med. Dr. med. dent. Thomas Mehnert

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